Bericht zur Studienfahrt des EF-Lateinkurses nach Trier vom 16.06-18.06.2025
Vom 16.06 bis zum 18.06 schickte sich der Lateinkurs von Herrn Lopes magistro duce und unter der fachkundigen Begleitung durch die magistra Holm an, die Spuren der Römer im Südwesten Deutschlands zu ergründen, und zwar an keinem anderen Ort als der ältesten Stadt des Landes: Trier, obgleich dieser „Rekord“ in der Fachwelt ein wenig umstritten ist.
Klimafreundlich via Zug angereist machte sich die Gruppe am ersten Abend nach der Besichtigung der Porta Nigra, jenem durch Wetterprozesse schwarz anmutenden und weltweit am besten erhaltenen antiken Stadttor, dazu auf, die mondäne Kulinarik der Moselmetropole zu ergründen: Ob italienische Pizza oder mediterrane Gambas, ein wenig italienisches, gar florentinisches Flair kam schon am ersten lauen Juniabend auf, nicht zuletzt dank sorgsam ausgewählter Sommeroutfits der gesamten Reisegesellschaft.
Tag zwei der Studienfahrt stand indes ganz unter dem Motto „Ora et labora!“ Naja, nicht so ganz. Zwar wurde der Kurs dank einer fachkundigen, wohl aber rhetorisch etwas übergriffigen pfälzischen Stadtführerin in alle Geheimnisse der vielen Kirchenbauten der Stadt eingeweiht, aber damit nicht genug! Wesentlich fordernder sollte der Besuch der Landesaustellung zum Feldherrn und Philosophen Marc Aurel sein. Diese sorgsam kuratierte Ausstellung – aufgeteilt auf gleich zwei Museen der Stadt – verlangte den ohnehin leidgeprüften discipuli discipulaeque einigen stoischen Durchhaltewillen ab, wurde aber letztlich doch in toto als erhellend wie unterhaltsam dank der vielen Mitmachangebote anerkannt. Auch am zweiten Abend stand dann die Stärkung der pfälzischen Lokalgastronomie durch den am Niederrhein erwirtschafteten Mammon auf dem Programm der Reisegruppe.
Den Höhepunkt der Fahrt bildete ganz ohne Zweifel der dritte und letzte Tag, an dem doch tatsächlich alle Kursteilnehmer die frohe Kunde über das bestandene Latinum erhielten. Freudestrahlend, aber hitzeleidend wurde jeder einzelne Schüler, jede einzelne Schülerin, auf den saxa der Porta Nigra posierend, mit einer – dank dem spendablen KAG-Sekretariat auf 120g-Papier gedruckten – Latinumsurkunde bedacht.
Über die Mühen der Rückreise seien nicht viele Worte verloren – wir wollen doch unsere nunmehr amtlich verbriefte humanistische Bildung, die auch die Tugenden der moderatio und clementia umfasst, auch gegenüber der Deutschen Bahn üben. Im Gegenteil: Die in Trier erarbeiteten Grundfesten der stoischen Philosophen, wie sie Marc Aurel so pointiert in den Aphorismen seiner „Τὰ εἰς ἑαυτόν = Selbstbetrachtungen“ niederlegte, konnten sogleich am Beispiel der nervenaufreibenden Reisetätigkeit mit der Deutsche Bahn alltagpraktisch erprobt und spiralcurricular vertieft werden.
Gratias ago “Tramini Germanico”, quod nos disciplinam philosophiae Stoicorum nobis tam diligenter docuisti!
Text: Alexander Lopes, Fotos: Katharina Holm / Alexander Lopes