Mit großer Spannung wurde die Ankunft von Felix Klieser im PZ des Konrad-Adenauer-Gymnasiums erwartet und sobald er die Bühne betrat, kehrte gespannte Stille ein. Mit großen Augen bestaunten die rund 200 Anwesenden, wie der Hornist, der ohne Arme geboren wurde, sein Stativ samt Horn routiniert aus den Taschen zog und mit den Füßen vor ihnen aufbaute. In der Begrüßung lobte Musiklehrer Sebastian Thimm das fantastische Konzert am Vorabend in der Stadthalle, in dem Klieser sowohl in der „Serenata in vano“ von Carl Nielsen, als auch im Septett von Ludwig van Beethoven in starker solistischer Besetzung spielte.
Schnell war die Stimmung gelockert, nachdem der Profimusiker die ersten Worte ergriff und schnell durch ein paar Fragen die jungen Zuhörer mit einbezog. Den offenherzigen Fragen der Schülerschaft begegnete Klieser in der ihm eigenen positiven Art. Alle wurden hierbei in die Grundlagen des Hornspiels eingeführt und durften praktisch die Tongebung mittels der Lippen ausprobieren. Der Profi demonstrierte hierbei inwieweit Ventile und Lippenspannung zusammenwirken und gab eine Kostprobe seiner Virtuosität mit dem 3. Satz aus Mozarts drittem Hornkonzert.
Fragen nach den Schwierigkeiten, die er im Alltag hätte, beantwortete er in der damit, dass die Menschen sich zu oft auf ihre Fehler und Einschränkungen konzentrierten, statt sich konsequent dem Ausbau der eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu widmen: „Ich kann kein Flugzeug fliegen, weil ich es nie gelernt habe.“ – Alles ist möglich!
Nach der Möglichkeit zum Autogramm verabschiedete sich Felix Klieser, der ein paar Tage später nach Kanada aufbrach, um in Ottawa das vierte Hornkonzert von Mozart als Solist zu spielen. Großer Dank gilt Sigrun Hintzen und Rhapsody in School für die Unterstützung des eindrucksvollen Besuchs.
Text: Sebastian Thimm, Fotos: Sigrun Hintzen