Am Samstag, den 19.10, machte sich das Kernarsenal des Projektkurses „Kreatives Schreiben“ der Q2 auf, um unter der Leitung von Herrn Lopes ein wenig von jener tintenblutigen Luft frisch gedruckter Bücher auf der Frankfurter Buchmesse zu schnuppern. Und das sogar freiwillig in den wohlverdienten Ferien! Der Besuch sollte sich aber lohnen:
Entgegen allen Unkenrufen zeigt sich die Deutsche Bahn gnädig, sodass das Konvent bibliophiler Leseratten zumindest die erste der vier großen Messehallen noch vor dem Massenandrang zur Mittagszeit durchstöbern konnte.
Neben den klassischen Ständen von Suhrkamp, Reclam oder der vielbespielten FAZ-Bühne, auf der hochkarätige Vorträge zu historischen Persönlichkeiten wie Graf von Stauffenberg oder Caesar zu hören waren, ging es im Freiluftbereich durchaus profaner zu, wo Thomas Gottschalk – die Älteren dürften sich an den blonden Wetten-Dass?-Moderator erinnern – das Publikum unaufgefordert in alter Manier „bespaßte“, obgleich er doch eigentlich nur aus seinem Buch vorlesen sollte…
Nicht minder interessant zu beobachten war der unaufhörliche Zustrom eines primär weiblichen Lesepublikums zu jenen Ständen, die den aktuellen Trend der „New Adult-Literatur“ bedienten: in besagten Romanen geht es stets und auf einigermaßen vorhersagbare Weise um junge Erwachsene, die sich vornehmlich auf britischen Upper-Class-Internaten zwischen Prüfungsdruck, erster Liebe und anderen Wehwehchen zurechtfinden müssen. Wie auch immer man zu dieser Gattung stehen mag, sie hat jüngst in Kooperation mit „BookTok“ zu einer ganz neuen Lesebegeisterung junger Menschen geführt. Denn während das E-Book weiter Markteinteile einbüßt, erfreut sich das gedruckte Buch laut Verband des Deutschen Buchhandels sogar steigender Absatzahlen, wer hätte das vor zehn Jahren gedacht?
Das Highlight in diesem Jahr war aber freilich Bernd, das Brot, jene manisch-depressive KIKA-Figur, die als überlebensgroße Puppe die ARD- und ZDF-Bühne umspielte, nicht nur zur Freude der kleinen Gäste, sondern auch begleitender Lehrer.
Wir können einen Besuch auf der Messe wirklich jedem ans Herz legen: ein Besuch lohnt sich!
Text / Fotos: Alexander Lopes